30. Oktober 2024 | Annemarthe Westerbeek | 0 Kommentare

Für Bienen beten

Haben Sie schon einmal für Tiere oder etwas anderes in der Natur gebetet? Bis vor kurzem hatte ich das nicht getan.

In unserer Kirche, einer kleinen Nachbarschaftsgemeinde in der Stadt Utrecht, öffnen wir jeden Mittwoch die Türen für Menschen, die im übertragenen und wörtlichen Sinne Wärme und ein Zuhause suchen. Außerdem gibt es mittags eine Zeit des Gebets. Ein Moment der Stille, des Lesens und des stillen Gebets. Während einer dieser Gebetszeiten, im Frühsommer letzten Jahres, hörten wir ein sehr lautes Summen in der Halle. Es war so stark, dass niemand es überhören konnte.

Bei näherer Untersuchung entdeckten wir ein riesiges Bienenvolk in unserer Kirchenwand! Nach unserer Entdeckung, eine Woche später, gab es draußen eine Explosion von Bienen. Sie flogen überall hin. Offenbar hatte eine frisch gekrönte Königin das Nest verlassen und viele Bienen waren ausgeschwärmt, um ihr zu folgen. Langsam bewegten sie sich zu den Büschen neben der Kirche und bildeten dort ein großes, dicht gedrängtes Gewirr von Bienen. Was für ein fantastischer Anblick.

Habe ich selbst schon einmal für eine Art oder etwas in der Natur gebetet? Ja, nämlich in dem Moment, als wir diese Bienen zum ersten Mal in der Kirche hörten, bei diesem Mittagsgebet. Dass sie dort, in der Mauer, in unserer Nähe ein Zuhause finden, oder dass sie ein anderes Zuhause finden.

Dass ich buchstäblich für diese Bienen zu beten begann, überraschte auch mich. Aber es war ein gutes Gefühl, sie auf diese Weise als Mitgeschöpfe anzuerkennen. Später stellte sich heraus, dass dieses Bienennest schon seit Jahren dort war und jedes Jahr zwei bis drei neue Bienenschwärme hervorbrachte! Wir hatten es nur nicht bemerkt, weil wir oft morgens in der Kirche sind, wenn die Sonne noch nicht lange genug an der Wand steht, um die Bienen so aktiv zu machen. Aber an diesem warmen Mittwoch waren wir zur heißesten Zeit des Tages dort.

Welch ein Segen, dass unsere Kirche sowohl für uns als auch für diese Bienen ein Zuhause ist. Für uns ein geistliches Zuhause oder ein Haus Gottes, und für sie ein Bienenhaus voller Honig.

Erstmals veröffentlicht auf Niederländisch in der Zeitschrift Elisabeth, Ausgabe 08/2024. Veröffentlichung mit Genehmigung der Rechteinhaber.

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