Der Zukunft Begegnen: Perspektive
Dies ist der erste aus einer Reihe von Beiträgen zum Thema „Der Zukunft Begegnen„. Darin werden wir Reflektionen von mehreren Autoren hören, die alle unter 25 Jahren alt sind.
Ein Freund fragte mich diese Woche warum ich den Himmel so sehr liebe („Ich meine die Frage ernst“ sagte sie). Das machte mich nachdenklich, denn ich hatte meine Liebe für den Himmel nie für so offensichtlich gehalten. Zudem hatte ich nie wirklich über einen Grund nachgedacht warum ich den Himmel so liebe.
Ich antwortete: „Perspektive“. („Eine banale, aber kraftvolle Antwort“ sagte sie).
Silvester habe ich mit einer Gruppe von Freunden verbracht, die alle wie ich Anfang 20 sind. Wir dachten unter anderem zusammen darüber nach wie aufreibend sich unsere aktuelle Lebensphase anfühlen kann. Im Moment wechseln viele von uns ihren Job und ihren Wohnort im Jahresrhythmus und wir sind uns unsicher wo wir irgendwann einmal enden werden. Viele von uns sind verunsichert durch Ereignisse die um uns herum passieren. Sorgen um die Umwelt sind nichts, mit dem wir groß geworden sind, aber ist jetzt ein normaler Teil unserer Gespräche.
In den letzten Monaten lernte ich den Psalm 100. Er beginnt mit: „Jauchzt dem HERRN, alle Lande! Dient dem HERRN mit Freude! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!“. Er endet: „Denn der HERR ist gut, ewig währt seine Huld und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.“
Meine Perspektive beruht darauf wer Gott ist. In Zeiten, in denen ich mich unsicher fühle, erinnere ich mich an den HERRN als den Schöpfer „aller Lande“ und dessen Treue die währt „von Geschlecht zu Geschlecht“. Der HERR ist HERR über jeden Ort. Der HERR ist HERR für alle Zeiten.
Das ist die Perspektive, die ich erhalte, wenn ich in den Himmel schaue.
Schaue ich in den Himmel, dann werde ich erinnert an die Schöpfung und den kleinen aber wichtigen Platz, den ich darin einnehme. Ich bin erinnert an den Schöpfer „aller Lande“, der alles zusammenhält. Und wenn ich in den Himmel schaue werde ich erinnert, wie der Tag auf die Nacht folgt. Ich werde erinnert wie die Treue des HERRN „ewig währt“ und unverändert ist, sogar in Dunkelheit.
Gerade geht es meiner Oma sehr schlecht im Krankenhaus. Unsicherheit und Dunkelheit fühlen sich sehr reell an. Es ist zermürbend sie so verängstigt zu sehen und befremdlich die Verletzlichkeit meiner Mutter und meines Opas zu sehen, die normalerweise sehr stoisch sind.
Mein Vater versuchte meinem Onkel – der schwer autistisch ist und Lernschwächen hat – zu erklären was Oma da passiert. Er malte einen Baum und erklärte, dass die Wurzeln des Baumes nicht richtig funktionieren. Er bat meinen Onkel sich vorzustellen, was mit dem Baum passieren würde, wenn die Wurzeln keine Nährstoffe aus dem Boden schöpfen könnten. Das ist die Lungenfibrose, sagte er. Und dann bat er meinen Onkel sich vorzustellen was mit dem Baum passieren würde, wenn da plötzlich ganz viel Regen wäre, und das Wasser würde die Wurzeln ertränken. Das ist die Pneumonie erklärte er.
Was machen wir wenn wir Unsicherheit begegnen?
Ich suche zuerst nach einer Perspektive. Perspektive die daher kommt wer der HERR ist.
Übersetzt von Steffen Brandt
Photo: Bleu skye von Mark Purcell (CC BY-NC-SA)